Das Jahresend-Resümee ist eine übliche Praxis bei vielen Menschen. Es wird oft als ein Moment erlebt, um Bilanz zu ziehen, Erreichtes zu bewerten und neue Ziele zu setzen. Aus psychologischer Sicht ist jedoch wichtig zu beachten, dass dieses Resümee nicht zu einer Quelle von Druck oder Selbstanforderung werden muss. Die Gesellschaft markiert den Dezember als symbolischen Abschluss, aber jede Person kann ihre eigenen Zeiten festlegen.
Das Jahresend-Resümee kann für diejenigen nützlich sein, die Freude daran haben, aber auch völlig unnötig für diejenigen, die es nicht als natürlich empfinden. Keine Überprüfung vorzunehmen, macht dich nicht weniger verantwortungsbewusst oder weniger bewusst. Emotionale Gesundheit basiert auf Flexibilität und darauf, Praktiken an das eigene Wohlbefinden anzupassen, nicht darauf, äußere Erwartungen zu erfüllen.
WARUM WIR ZUM JAHRESENDE REFLEKTIEREN
Aus der kognitiven Psychologie weiß man, dass wir dazu neigen, unser Leben in Zyklen zu organisieren: Wochen, Monate, Geburtstage oder Jahre. Dies führt dazu, dass das Jahresend-Resümee als Wendepunkt wahrgenommen wird. Zeitliche Meilensteine erzeugen ein Phänomen, das als „Fresh Start Effect“ bekannt ist, und motivieren uns, über Veränderungen oder Verbesserungen nachzudenken.
Dieses Phänomen kann jedoch auch eine Schattenseite haben: Wenn der Vergleich zwischen dem, was wir uns vorgestellt haben, und dem, was wir tatsächlich erlebt haben, Frustration erzeugt. Daher sollte das Jahresend-Resümee nicht wie eine Prüfung erlebt werden, sondern als eine freundliche und realistische Beobachtung unseres emotionalen Weges.
WENN DIE REFLEXION ZUM DRUCK WIRD
Für diejenigen, die Nutzen darin sehen, das Erlebte zu überprüfen, schlägt die Psychologie vor, dies aus einer mitfühlenden und ausgewogenen Perspektive zu tun. Ein Jahresend-Resümee sollte sich nicht nur auf Fehler oder unerreichte Ziele konzentrieren. Der Negativitätsbias lässt uns mehr auf das achten, was fehlt, als auf das, was wir erreicht haben.
Um dem entgegenzuwirken, schlagen Studien der positiven Psychologie vor, auch Emotionen, Lernerfahrungen und Wohlfühlmomente einzubeziehen. Kleine Erfolge und Beispiele für Resilienz zu erinnern, hilft, eine ausgewogenere und gesündere Bewertung zu entwickeln.
WENN DU DICH FÜR EINE REFLEXION ENTSCHEIDEST, TU ES MIT FREUNDLICHKEIT
Für diejenigen, die Nutzen darin sehen, das Erlebte zu überprüfen, schlägt die Psychologie vor, dies aus einer mitfühlenden und ausgewogenen Perspektive zu tun. Ein Jahresend-Resümee sollte sich nicht nur auf Fehler oder unerreichte Ziele konzentrieren. Der Negativitätsbias lässt uns mehr auf das achten, was fehlt, als auf das, was wir erreicht haben.
Um dem entgegenzuwirken, schlagen Studien der positiven Psychologie vor, auch Emotionen, Lernerfahrungen und Wohlfühlmomente einzubeziehen. Kleine Erfolge und Beispiele für Resilienz zu erinnern, hilft, eine ausgewogenere und gesündere Bewertung zu entwickeln.
FRAGEN, DIE EINE GESUNDE REFLEXION LEITEN KÖNNEN
Wenn du ein Jahresend-Resümee ziehen möchtest, können offene Fragen helfen, einen breiten und nicht wertenden Blick zu fördern:
- Was habe ich in diesen Monaten über mich gelernt?
- Welche Entscheidungen haben zu meinem Wohlbefinden beigetragen?
- Welche Herausforderungen habe ich gemeistert und wie?
- Was möchte ich im nächsten Jahr beibehalten?
- Was möchte ich anpassen, ohne Druck oder Eile?
Solche Fragen fördern Selbstbewusstsein und vermeiden schädliche Vergleiche oder starre Selbstbewertungen. Das Jahresend-Resümee wird so zu einer Übung des Wachstums, nicht der Schuld.
WIE MAN SELBSTAUFLEGENEN DRUCK WÄHREND DER FEIERTAGE VERMEIDET
Die Weihnachtszeit erzeugt oft soziale Erwartungen an ständige Freude, perfekte Zusammenkünfte und makellose Lebensbilanzen. Die Psychologie erinnert jedoch daran, dass die emotionale Realität vielfältig ist: Müdigkeit, Nostalgie, Trauer, soziale Überlastung oder das Bedürfnis nach Ruhe gehören ebenfalls zu dieser Zeit.
In diesem Sinne kann es am gesündesten sein, das Jahresend-Resümee beiseite zu lassen, wenn wir emotional erschöpft sind. Die eigenen Bedürfnisse zu hören, ist eine Form der emotionalen Selbstregulierung, die durch zahlreiche Studien zum psychologischen Wohlbefinden unterstützt wird.
WENN DU KEINE ABSCHLÜSSE ZIEHEN WILLST, IST DAS IN ORDNUNG
Kulturell wurde uns beigebracht, dass wir jeden 31. Dezember „Abschlüsse ziehen müssen“. In der Realität folgen Prozesse jedoch keinen Kalendern. Trauer endet nicht mit dem Jahreswechsel, ein Projekt wird nicht allein deshalb bewertet, weil Dezember ist, und persönliche Veränderungen werden nicht aus Pflichtbewusstsein aktiviert.
Daher bedeutet es nicht, dass man feststeckt, wenn man kein Jahresend-Resümee zieht. Humanistische Psychologie und Neurowissenschaften sind sich einig, dass Wohlbefinden mehr von innerer Kohärenz abhängt und weniger von extern festgelegten Ritualen.
WIE MAN EINE REFLEXION DURCHFÜHRT, DIE WIRKLICH HILFT
Wenn du dich für eine Jahresend-Reflexion entscheidest, kannst du auf evidenzbasierte Methoden zurückgreifen:
- Expressives Schreiben: hilft, Emotionen zu verarbeiten.
- Tagebücher für realistische Dankbarkeit: zwingen nicht zu positivem Denken, sondern anerkennen das Wertvolle.
- Funktionale Analyse: verstehen, welche Verhaltensweisen uns näher zu unseren Werten bringen oder entfernen.
- Achtsamkeit (Mindfulness): fördert geistige Klarheit ohne Urteil.
DAS RESÜMEE IST EINE OPTION, KEINE PFLICHT
Das Jahresend-Resümee kann für einige Menschen ein wertvolles Werkzeug sein, ist aber nicht für alle unerlässlich. Wenn es dir hilft, Gedanken zu ordnen, nur zu. Wenn es Druck oder Unbehagen erzeugt, kannst du es ohne Schuldgefühle weglassen. Emotionale Gesundheit liegt in Flexibilität, Selbstmitgefühl und der Fähigkeit, auf sich selbst zu hören.